Persönliche Forschungsarbeit
Persönliche Forschungsarbeit
Michel Montignac war beruflich hauptsächlich in der Pharmaindustrie tätig. Zu Beginn der 80er Jahre betrieb er im Forschungszentrum des Unternehmens, für das er in den USA arbeitete, Nachforschungen in wissenschaftlichen Veröffentlichungen über Ernährung und Diabetes.
Sein Interesse wurde besonders durch Studien geweckt, die 1976, 1977 und 1981 durch Crapo, einem Diabetesforscher der University of Stanford in Kalifornien veröffentlicht wurden.
Die Studien belegten zum ersten Mal, dass, entgegen der bisherigen Meinung, Kohlenhydrate nicht austauschbar sind. Sie zeigten, dass bei gleicher reiner Kohlenhydratmenge jedes Kohlenhydrat einen unterschiedlichen Anstieg des Blutzuckerspiegels nach dem Essen bewirkt. Der Anstieg kann je nach Kohlenhydrat sogar sehr stark schwanken, und dies unabhängig davon, ob es sich um einfache oder komplexe Kohlenhydrate handelt.
Crapo ging davon aus, dass eine Diät, die sich ausschließlich aus schwach glykämischen Kohlenhydraten zusammensetzt, bei der Behandlung von Diabetikern therapeutisch eingesetzt werden kann, um die Glykämie unter Kontrolle zu bringen.
Michel Montignac war selbst kein Diabetiker, hatte aber starkes Übergewicht. Er kam auf den Gedanken, diese Diät an sich selbst auszuprobieren, nachdem er festgestellt hatte, dass 85 % der Diabetiker übergewichtig sind. Innerhalb von drei Monaten verlor er ohne jegliche Kalorieneinschränkung 15 Kilo und wurde so ermutigt, seine Forschungsarbeit aktiv in diese Richtung weiter zu betreiben.
Er entdeckte, dass ein kanadischer Forscher, Jenkins, parallel zu den Arbeiten von Crapo, die glykämische Wirkung jedes Kohlenhydrats im Verhältnis zu einem Standardwert festgelegt hatte. Der Standardwert entsprach dem der Glukose und wurde willkürlich auf 100 festgelegt. Jedem Kohlenhydrat wurde so ein eigener glykämischer Index zugeordnet.
Schon 1986 veröffentlichte Michel Montignac in seinen Büchern eine Methode zum Abnehmen, die auf der Auswahl der Kohlenhydrate nach ihrem glykämischen Index gründet. Er wollte seinen Lesern jedoch keine zu wissenschaftlichen und fachlichen Details zumuten, die zum damaligen Zeitpunkt in medizinischen Kreisen zudem noch völlig unbekannt waren, und beschränkte sich daher auf die Veröffentlichung zweier Listen: Die der zu meidenden „schlechten Kohlenhydrate“ und die der “guten Kohlenhydrate“, die zum Abnehmen verzehrt werden sollten.
Doch angesichts der heftigen Kritik seitens der offiziellen Ernährungswissenschaftler, die die angeblich „einseitige und sonderbare“ Einteilung in „gute“ und „schlechte“ Kohlenhydrate bestritten, beschloss Michel Montignac ab 1991 in allen neuen Ausgaben seiner Bücher und Berichten die wissenschaftlichen Grundlagen darzulegen.
Michel Montignac hat somit weltweit als Erster das Konzept des glykämischen Index im Zusammenhang mit Gewichtsverlust verwendet.